Empfängnisverhütung
Verhütung fair und gerecht aufteilen
Es ist an der Zeit, dass Verhütung keine körperliche und emotionale Belastung mehr darstellt.
Vision & Mission
Wann werden Nebenwirkungen reduziert?
Frauen* stehen eine Vielzahl an Verhütungsmethoden zur Verfügung, doch diese bedeuten oftmals Arbeit, Geld und Nebenwirkungen. Im Wesentlichen wird zwischen hormoneller und nicht-hormoneller Verhütung unterschieden. Während die hormonellen Methoden den Vorteil eines niedrigen Pearl-Index, das heißt einen sehr wirksamen Schutz, bieten, gibt es auch natürliche Verhütungsmethoden, die sich einzig auf körperliche Signale verlassen, aber dafür einen höheren Pearl-Index und eine niedrigere Verlässlichkeit haben.
Mehr als 70% aller sexuell aktiven Menschen in Deutschland verlassen sich beim Geschlechtsverkehr auf ein Kontrazeptivum. Die Anti-Baby-Pille ist besonders beliebt: 47 Prozent der sexuell aktiven Menschen nennen die Anti-Baby-Pille als ihre präferierte Verhütungsmethode. Damit schlägt sie sogar das Kondom, welches von 46 Prozent bevorzugt wird. Allerdings wird die Anti-Baby-Pille aufgrund ihrer Nebenwirkungen immer unbeliebter; besonders die unter 30-Jährigen kehren ihr den Rücken zu und nutzen lieber das Kondom.
Kontrazeptiva wie etwa die Anti-Baby-Pille können eine Vielzahl an physischen und psychischen Nebenwirkungen hervorrufen. Depressive Verstimmungen, Libidoverlust, Migräne und Gewichtszunahme sind gängige Begleiterscheinungen.
Gerade deshalb ist es wichtig, über diese aufzuklären und in nebenwirkungsarme Verhütung zu investieren. Der Stand der Forschung für risikofreie Kontrazeptiva ist allerdings ernüchternd: Statt der für viele Medikamente gängigen 20 Prozent, werden bei Verhütungsmitteln lediglich zwei Prozent des Umsatzes in die Forschung investiert. Trotz einer großen Bandbreite an Möglichkeiten bleibt kostengünstige, leicht anwendbare, nebenwirkungsarme und sichere Verhütung für Frauen* daher Mangelware.
Verhütung darf außerdem nicht länger reine Frauen*sache bleiben. Sexualität ist ein Thema, das alle Geschlechter betrifft und daher auch dort anknüpfen sollte, wo es ins Schwarze trifft: beim Menschen selbst. Dass die Verantwortung für die Verhütung sowohl bei der Frau* als auch beim Mann* liegt, sollte im gesellschaftlichen Diskurs thematisiert und aufgearbeitet werden. Darüber hinaus fördert ein Ausbau der Verhütungsmethoden für den Mann* nicht nur Gerechtigkeit, sondern bietet Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes männliches Sexualverhalten. Denn gerechte Verhütung ist nicht Frauen*sache, sondern Menschensache.
Verhütungsmethoden
Empfängnisverhütung
Anti-Baby-Pille
Die Anti-Baby-Pille ist eine östrogen- und gestagenhaltige Tablette, die einmal täglich zur selben Zeit und meist über 21 Tage eingenommen wird. I.d.R folgt eine 7-tägige Pause, in der Blutungen eintreten. Es gibt auch Präparate, die ohne Pause durchgenommen werden. Es handelt sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, das im ganzen Körper wirkt und den natürlichen Zyklus beeinflusst. Sie kostet ca. 4-15€ monatlich.
Vorteile
Sehr sicher
Einfache Anwendung
Nachteile
Mögliche hormonelle Nebenwirkungen
Erhöhtes Thromboserisiko
Tägliche Einnahme
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Diaphragma
Das Diaphragma wird vor dem Sex (ca. 30min vorher) in die Scheide eingeführt und stellt eine physische Barriere für Spermien dar. Zusätzlich wird ein schützendes Gel auf das Diaphragma verteilt. Das in Deutschland erhältliche Gel wirkt auf der Basis von Milchsäure und senkt den pH-Wert der Vagina ab. Dadurch hemmt es die Beweglichkeit der Spermien. Das Diaphragma darf erst acht Stunden nach dem Sex entfernt werden. Wichtig ist, dass das Diaphragma vor dem ersten Gebrauch von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt individuell angepasst wird. Es handelt sich um ein hormonfreies Verhütungsmittel, das den natürlichen Zyklus nicht beeinflusst. Die Kosten liegen bei ca. 30-70 Euro.
Vorteile
Keine tägliche Einnahme
Keine Nebenwirkungen
Anwendung bei Bedarf
Nachteile
Viele Anwendungsfehler
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Drei-Monats-Spritze
Die Drei-Monats-Spritze wird von Frauenärzt*innen injiziert und bietet einen dreimonatigen Schutz. Nach drei Monaten muss die Spritze erneuert werden. Es handelt sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, das im gesamten Körper wirkt und den natürlichen Zyklus beeinflusst. Es kann zu unregelmäßigen, schwächeren oder stärkeren sowie ausbleibenden Blutungen führen. Die Kosten für eine Spritze liegen bei ca. 30 Euro.
Vorteile
Sehr sicher
Keine tägliche Anwendung
Nachteile
Potenzielle hormonelle Nebenwirkungen
Viele Besuche bei Arzt/Ärztin
Femidom
Das Femidom ist das Äquivalent zum Männerkondom und kann bis zu 24h vor dem Sex in die Scheide eingeführt werden. Hierbei ist wichtig, dass das offene Ende einige Zentimeter aus der Scheide heraushängt. Dieses wird nach dem Geschlechtsverkehr verschlossen und mit den aufgefangenen Spermien entfernt. Es handelt sich um ein hormonfreies Verhütungsmittel, das den natürlichen Zyklus nicht beeinflusst und vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Die Kosten für 3 Stück liegen bei ca. 10 Euro.
Vorteile
Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Keine tägliche Einnahme
Keine Nebenwirkungen
Nachteile
Eher unsicher
Viele Anwendungfehler
Nicht überall erhältlich
Hormonimplantat
Das Hormonimplantat ist ein Stäbchen, das unter die Haut des Oberarms eingesetzt wird und dort über drei Jahre Gestagen freisetzt. Es wird von Frauenärtz*innen eingesetzt und kann problemlos wieder entfernt werden. Es handelt sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, das im ganzen Körper wirkt und den natürlichen Zyklus beeinflusst. Die Kosten liegen bei ca. 300-350 Euro.
Vorteile
Sehr sicher
Keine tägliche Einnahme
Nachteile
ggf. hormonelle Nebenwirkungen
Schmerzen beim Einsetzen
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Hormonpflaster
Das Hormonpflaster wird auf Bauch, Oberschenkel, Po oder die Außenseite des Oberarms geklebt, von wo es Hormone über die Haut ins Blut abgibt. Das Pflaster wird drei Wochen lang wöchentlich am gleichen Tag ausgetauscht. Danach sollte eine einwöchige Anwendungspause eingehalten werden, in der die Blutungen einsetzen. Es handelt sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, das den natürlichen Zyklus unterdrückt. Die Kosten liegen bei ca. 13 Euro monatlich.
Vorteile
Keine tägliche Einnahme
Einfache Handhabung
Nachteile
Eher unsicher
ggf. hormonelle Nebenwirkungen
Hormonspirale
Die Hormonspirale wird von Frauenärzt*innen in die Gebärmutter eingesetzt und wirkt drei bis fünf Jahre. Von der Gebärmutter aus werden in kleinen Mengen kontinuierlich Hormone abgegeben, die dort lokal wirken sollen. Die Kosten liegen bei 250-400 Euro.
Vorteile
Sehr sicher
Keine tägliche Einnahme
Jahrelanger Schutz
Nachteile
Ambulanter (operativer) Eingriff
ggf. Schmerzen beim Einsetzen
ggf. hormonelle Nebenwirkungen
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Kann Periode und Unterleibschmerzen verstärken
Kupferkette (-Spirale, -Ball)
Die Kupferspirale, der Kupferball oder die Kupferkette werden in die Gebärmutter eingelegt oder im Falle der Spirale verankert. Durch die Freigabe von Kupferionen wird die Überlebensfähigkeit von Samenzellen gehindert und die Gebärmutterschleimhaut verdickt. Nach dem Einsetzen wirkt das Verhütungsmittel für bis zu drei Jahre. Es handelt sich um ein hormonfreies Verhütungsmittel. Die Kosten liegen bei ca. 120-400 Euro.
Vorteile
Sehr sicher
Keine tägliche Einnahme
Langjähriger Schutz
Nachteile
Ambulanter (operativer) Eingriff
ggf. Schmerzen beim Einsetzen
Stärkere Menstruation
ggf. Nebenwirkungen durch Kupfer
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Natürliche Familienplanung (NFP)
Die natürliche Familienplanung verläuft durch Beobachtung von Signalen des weiblichen Körpers. Täglich müssen Körpertemperatur und Zervixschleim dokumentiert werden, denn diese verweisen auf den Zeitpunkt des Eisprungs. Es handelt sich um eine natürliche hormonfreie Verhütungsmethode, die den Hormonhaushalt und den natürlichen Zyklus nicht beeinflusst.
Vorteile
Sicher, bei richtiger Anwendung
Keine Nebenwirkungen
Nachteile
Viele Anwendungsfehler
Bedarf Übung und Zeit
Bei unregelmäßigen Zyklen schwierig
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Portiokappe
Die Portiokappe besteht aus Silikon und wird in die Vagina eingeführt, sodass der Gebärmutterhals bedeckt wird. Dort bildet sie eine Barriere zur Gebärmutter für die einzudringenden Spermien. Die Portiokappe wird gemeinsam mit einem Gel angewandt, welches die Beweglichkeit der Spermien einschränkt.
Vorteile
Keine tägliche Einnahme
Keine Nebenwirkungen
Anwendung bei Bedarf
Nachteile
Viele Anwendungsfehler
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Sterilisation
Die Sterilisation erfolgt durch einen operativen (ambulanten) Eingriff unter Vollnarkose und führt zur dauerhaften Unfruchtbarkeit. Dabei werden die Eileiter durch bspw. elektrischen Strom verschlossen, sodass kein Ei in die Gebärmutter gelangen kann. Die Kosten für eine Sterilisation liegen bei ca. 600€.
Vorteile
Sehr sicher
Dauerhafter Schutz
Nachteile
Irreversibel
Refertilisierung teuer (2000-5000€)
Vaginalring
Der Vaginalring wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und wirkt dort bis zu 3 Wochen. Es folgt eine Woche Pause, in der Blutungen einsetzen. Danach muss ein neuer Verhütungsring eingeführt werden. Es handelt sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, das im gesamten Körper wirkt und den natürlichen Zyklus beeinflusst. Die Kosten liegen bei ca. 19€ monatlich.
Vorteile
Keine tägliche Einnahme
Sicher
Nachteile
ggf. hormonelle Nebenwirkungen
ggf. Reizungen an der Vulva/Vagina
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Unser Blog
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FAQ
Die wichtigen Fragen
Die Auswahl der Verhütungsmethode ist super individuell und abhängig von mehreren Faktoren. Auf dieser Plattform informieren wir dich wertfrei und unabhängig über alle existierenden Methoden. Für die Beratung und Wahl deines Verhütungsmittels empfehlen wir jedoch dringend ein Beratungsgespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.
Ja! - Das hoffen wir und dafür setzen wir uns ein. Es gibt bereits mehrere Ideen und Ansätze für neue Verhütungsmittel. Beispielsweise werden derzeit eine nicht-hormonelle Pille, ein nicht-hormoneller Vaginalring sowie eine nicht-hormonelle Gel-Kapsel erforscht. Mehr Informationen findest du auf unserem Instagram-Account. Sobald mehr Informationen zur Verfügung stehen, nehmen wir diese in unser Glossar auf.
Welche Zeugungsverhütung wird es in Zukunft geben?
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